Baskische Kultur

BASKISCHE MUSIK UND TÄNZE

Ein Volk, das am Fuße der Pyrenäen tanzt

Voltaire beschrieb die Basken als “ein Volk, das am Fuße der Pyrenäen tanzt”.Damit brachte er zum Ausdruck, wie tief die traditionellen baskischen Tänze in unserem Volk verwurzelt sind.

Die Euskal dantzak, die baskischen Tänze, waren eng verbunden mit religiösen und volkstümlichen Veranstaltungen, sie standen im Mittelpunkt von Ritualien, Protokollen, speziellen Feierlichkeiten und Festen, die zu Ehren der lokalen Schutzheiligen, stattfanden.

Der kulturelle Wert und das Interesse an diesen Tänzen führte dazu, dass viele Tanzgruppen sie wieder beleben und verbreiten und so findet man heute Tanzvorführungen bei fast allen Festen und Veranstaltungen im BaskenlandWeitere Information zu den wichtigsten Tanzvorführungen im Baskenland, in Navarra und im französischen Baskenland finden Sie in diesem Veranstaltungskalender:http://www.eke.eus/es/kultura/danza-vasca/calendario-de-danzas

Hier sind einige Beispiele für typische „Euskal Dantzak“ (baskische Tänze):

Aurresku

Dieser Tanz ist aus dem Soka-dantza oder auch Tanz des Seiles entstanden. Der Name ist von dem ersten Tänzer abgeleitet (wörtlich bedeutet „Aurresku“ erste Hand). In den letzten Jahrzehnten wird diese Tanz auch alleine als Zeichen der Anerkennung und als Willkommensgruß aufgeführt, sowohl bei öffentlichen als auch bei wichtigen privaten Feierlichkeiten, wie etwa Hochzeiten oder Ehrungen.

Kaxarranka

Dieser Tanz wird in dem Fischerort Lekeitio am Tag des Heiligen Petrus, dem Schutzheiligen der Fischerzunft, getanzt. Der Tanz findet auf einer Kiste statt, die auf den Schultern von acht Arrantzales (Fischern) aufliegt. Damit wird an die Wahl des Vorsitzenden der Zunft erinnert, der an diesem Tag gewählt wurde.

Dantzari Dantza

Insgesamt besteht diese Tanzvorführung aus neun kraftvollen und rhythmischen Tänzen, er stammt aus Duranguesado. Getantzt wird hierbei zu den Klängen der Txistu, einer Art Flöte und des Atabal, einer kleinen Trommel. Mitglied in einer der Tänzergruppen, den sogenannten Dantzaris zu sein, war eine Ehre, um die man in der ganzen Gegend rang.

Ezpata Dantza

Auch dieser Tanz stammt aus der Gegend von Durango, er besteht aus insgesamt drei Tänzen, die mit Schwertern und Stöcken aufgeführt werden: Ezpata joko txikia (mit kleinen Schwertern), Ezpata joko nagusia (mit großen Schwertern) und Makil jokoa (mit Stöcken). In Gipuzkoa existiert eine andere Version dieses Tanzes, die ihre eigenen Schritte und Merkmale hat.

Xemeingo Dantza

Dieser Tanz wird am Tag des Heilgen Michael in dem Weiler Arretxinaga in Markina-Xemein aufgeführt. Die Dantzaris tragen Skapuliere des Erzengels und stellen mit ihrem Tanz den Kampf zwischen dem Bösen und dem Guten dar. Der Tanz endet, wenn der Haupttänzer der Gruppe auf dem Gitter steht, das die Tänzer mit ihren Schwertern bilden.

Arku Dantza y Zinta Dantza

Diese ehemals nur von Männern aufgeführten Tänze werden heute von Frauen getanzt, die als Spinnerinnen gekleidet sind (mit Sandalen, Rock, schwarzem Leibchen, weißer Bluse und Kopftuch).

Die baskischen Tänze sind ohne die dazugehörigen Instrumente, die Teil der baskischen Kultur sind, nicht denkbar. Dazu gehören Txistu, Dultzaina, Alboka, Txanbela, Txirula, Trikitixa, Txalaparta. Diese Instrumente waren in ländlichen Gegenden bei Festen traditionell, doch sind sie dank ihrer Wiederbelebung auch Teil der gegenwärtigen Musikszene.

Wie auch der Tanz ist die Musik ein Teil der baskischen Kultur, der überall anzutreffen und weit verbreitet ist. Die volkstümlichen Wurzeln der Chormusik sind der Ursprung des Spruchs „ein Baske: eine Baskenmütze; zwei Basken: ein Pelota-Spiel, drei Basken: ein Chor“. So gibt es im Baskenland sehr viele Chöre, darunter der international anerkannte Chor Orfeón Donostiarra.